Warum sollte man Kandaren kaufen?
Kandaren sind ein wertvolles Hilfsmittel für die anspruchsvolle Dressurarbeit, die Kommunikation und Kontrolle zwischen Reiter und Pferd. Sie ermöglichen eine differenzierte und feinere Einwirkung auf das Pferd und fördern damit eine harmonische Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter. Vor allem für Dressurreiter, die ihr Pferd auf hohem Niveau arbeiten wollen und für Reiter, die ein sensibles, aber auch starkes Pferd reiten, ist die Verwendung von Kandaren eine sinnvolle Ergänzung zum normalen Trensenzaum.
Die verschiedenen Typen von Kandaren
Es gibt verschiedene Typen von Kandaren, die sich in ihrer Wirkung und ihrem Einsatzbereich unterscheiden. Die klassische Kandare für die anspruchsvolle Dressurarbeit ist die Weymouth-Kandare. Sie besteht aus einem festen Unterteil (Hebel), einem beweglichen Mittelstück (Kandarenkissen) und dem eigentlichen Mundstück, welches im Pferdemaul liegt. Besonders für die Dressurarbeit auf höchstem Niveau eignet sich die schwedische Kandare, bei der das Hebelverhältnis nicht veränderbar ist und die somit besonders weich und fein einwirkt.
Weitere Typen von Kandaren sind die pelhamartige Kandare, die doppelte Kandare und die Stangenkandare. Pelhamartige Kandaren sind aufgrund ihrer besonderen Bauweise und der seitlichen Abstützung besonders effektiv und zugleich pferdefreundlich. Die doppelte Kandare bietet eine hohe Flexibilität und ermöglicht eine exakte Dosierung der Hilfen. Die Stangenkandare zeichnet sich durch ihre harten, unbiegsamen Gebisse aus und wird meist bei starken Pferden eingesetzt, die eine klare und bestimmende Einwirkung vom Reiter benötigen.
Die passende Kandare für das Pferd auswählen
Um die passende Kandare für Ihr Pferd zu finden, sollten Sie sich zunächst überlegen, welchen Zweck die Kandare erfüllen soll und welche Ziele Sie mit Ihrem Pferd erreichen möchten. Anschließend können Sie sich über die verschiedenen Kandarentypen informieren und mit dem Wissen aus dem bisherigen Training Ihres Pferdes die passende Kandare auswählen.
Es ist wichtig, die richtige Passform und Größe der Kandare zu wählen, damit sie nicht zu groß oder zu klein für das Pferd ist. Die Kandare sollte fest am Gebiss des Pferdes anliegen, ohne Druckstellen oder Scheuerstellen zu verursachen. Ein sorgfältig angepasstes Kandarengebiss schützt das Pferd vor Schmerzen und ermöglicht eine optimale Kommunikation zwischen Reiter und Pferd.
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Kandare ist das Material der Mundstücke. Gängige Materialien sind Edelstahl, Kupfer, Aurigan und Sensogan. Letztem werden besonders beruhigende und förderliche Effekte auf die Pferde nachgesagt, da sie zur Speichelbildung und somit zu einem entspannten Kauen beitragen. Jedes Pferd hat jedoch sein eigenes Empfinden und Präferenzen, was das Material betrifft, daher empfiehlt es sich, diesbezüglich auszuprobieren, mit welchem Material das Pferd am besten zurechtkommt.
Den Umgang mit Kandaren erlernen
Wer sich dazu entschieden hat, eine Kandare zu kaufen, sollte sich auch über den korrekten Umgang und die verantwortungsvolle Nutzung informieren. Hier ein paar Tipps:
– Positionieren Sie die Kandare korrekt: Die Kandare sollte etwa zwei Fingerbreit unter dem Trensenzaum sitzen. Das Gebiss darf nicht zu tief oder zu hoch im Pferdemaul liegen. Ziehen Sie die Hauptkandare zur Kontrolle erst einmal durch, bevor Sie sich in den Sattel schwingen.
– Die richtige Zäumung: Die Hauptkandare sollte etwas länger als die normale Trense sein, sodass genügend Bewegungsspielraum vorhanden ist. Die Reithilfen sollten zunächst über die Trense und erst bei Bedarf über die Kandare erfolgen.
– Gewöhnen Sie das Pferd an die Kandare: Lassen Sie Ihrem Pferd Zeit, sich an die Kandare zu gewöhnen – beginnen Sie zunächst mit einfachen Lektionen und steigern Sie langsam den Schwierigkeitsgrad.
– Üben Sie den Umgang mit Kandarenriemen und -zügeln: Der Reiter muss lernen, geschickt und dosiert die Kandarenzügel einzusetzen, um die gewünschte Reaktion des Pferdes zu erhalten. Üben Sie zunächst an der Longe, um ein Gefühl für die Wirkung der Kandare und die richtige Position der Hand zu bekommen.
Die Vorteile von Kandaren
Die Verwendung von Kandaren bringt sowohl für den Reiter als auch für das Pferd einige Vorteile mit sich:
– Feinere Kommunikation: Durch das Hebelprinzip der Kandare kann der Reiter feinere und präzisere Signale an das Pferd senden. Dies ermöglicht eine bessere Kommunikation und Kontrolle und erleichtert somit das Reiten anspruchsvoller Lektionen.
– Pferdegerechteres Reiten: Kandaren ermöglichen es dem Reiter, sanfter und pferdefreundlicher zu reiten. Vor allem bei sensiblen oder starken Pferden ist die Verwendung von Kandaren eine sinnvolle Ergänzung zur normalen Trense, um unnötigen Druck auf das Pferdemaul zu vermeiden.
– Förderung der Losgelassenheit: Durch die gezielte Einwirkung über die Kandare kann auch das Loslassen und Entspannen des Pferdes gefördert werden.
– Erweiterung des Trainingsrepertoires: Die Kandare eröffnet dem Reiter und seinem Pferd neue Möglichkeiten in der reiterlichen Ausbildung und im weiterführenden Training.
– Verbesserte Ausstrahlung: Eine korrekt gerittene Kandare hat nicht nur funktionale Vorteile – das Pferd präsentiert sich auch ästhetisch ansprechender mit einer Kandare und wirkt dadurch im Dressurviereck oder auf dem Abreiteplatz noch eindrucksvoller.
Über Kandaren:
– Kandaren ermöglichen feinere Kommunikation zwischen Reiter und Pferd
– Verschiedene Typen von Kandaren bieten unterschiedliche Einwirkungsmöglichkeiten
– Passform, Größe und Material sind entscheidend für die optimale Wirkung
– Umgang mit Kandaren muss erlernt und geübt werden
– Kandaren bieten viele Vorteile, wie präzisere Kontrolle und pferdegerechtes Reiten
– Die Auswahl der richtigen Kandare hängt von Pferd, Reiter und Trainingszielen ab
– Kandaren sollten nur von erfahrenen Reitern eingesetzt werden
– Gezieltes Training mit Kandaren fördert die Losgelassenheit des Pferdes
– Kandaren erweitern das Trainingsrepertoire und verbessern die Ausstrahlung des Pferdes