Gebisse für Pferde: Ein wichtiger Bestandteil der Reitausrüstung
Gebisse sind ein wesentlicher Bestandteil der Reitausrüstung und dienen als Kommunikationsmittel zwischen Reiter und Pferd. Die richtige Wahl des Gebisses trägt maßgeblich zum Wohlbefinden und zur Leistungsbereitschaft des Pferdes bei. Schließlich geht es darum, die Hilfen des Reiters so präzise wie möglich an das Pferd zu übermitteln. Ausschlaggebend für die Auswahl des passenden Gebisses sind Faktoren wie das Alter, die Ausbildung und die individuellen Vorlieben des Pferdes. In diesem Artikel erhalten Sie Informationen über verschiedene Arten von Gebissen, deren Eigenschaften und Anwendungsbereiche, wann und warum man Gebisse kaufen sollte sowie wertvolle Tipps für die Wahl des richtigen Gebisses.
Warum sollte man Gebisse kaufen?
Ein gut passendes Gebiss unterstützt die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd, die durch feine Zügelhilfen vermittelt wird. Es hilft dem Reiter, das Pferd gezielt einzuwirken und somit ein gelungenes Zusammenspiel von Reiter und Pferd zu ermöglichen. Gleichzeitig ermöglicht ein passendes Gebiss dem Pferd, die Hilfen besser zu verstehen und zufrieden und leistungsbereit zu arbeiten. Besonders wichtig ist eine individuelle Anpassung des Gebisses an das Pferd, da jedes Pferd individuelle Bedürfnisse und Vorlieben hat.
Ein schlecht sitzendes oder ungeeignetes Gebiss kann bei dem Pferd zu Unbehagen, Schmerzen und Verweigerung führen. Daher ist es wichtig, die verschiedenen Gebissarten und deren Eigenschaften zu kennen und das richtige Gebiss für das jeweilige Pferd auszuwählen.
Die verschiedenen Gebissarten
Im Reitsport gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Gebissarten, die sich in Form, Material und Wirkungsweise unterscheiden. Grundsätzlich lassen sich Gebisse in zwei Hauptkategorien unterteilen:
– Wassertrensen: Sie haben bewegliche Ringe, die unabhängig vom Gebisskörper bewegt werden können. Dadurch ermöglichen sie eine gute seitliche Führung des Pferdes. Zu ihnen zählen Einfach- und Doppeltrensen.
– Kandaren: Sie wirken über Kinnkette und Hebelwirkung und werden eingesetzt, um bei erfahrenen Pferden eine feine und präzise Einwirkung zu ermöglichen.
Wassertrensen
Wassertrensen sind weit verbreitet und werden vorwiegend bei jungen oder wenig ausgebildeten Pferden verwendet. Sie besitzen einen meist geraden oder leicht gebogenen Gebisskörper und sind in verschiedenen Materialien erhältlich, wie zum Beispiel Edelstahl, Kupfer oder Gummi. Besonders gängig sind:
– Einfachtrense: Sie besteht aus einem Gebisskörper und zwei Gebissringen, an denen die Zügel und das Genickstück befestigt werden. Die Einfachtrense hat eine direkte, aber auch sanftere Einwirkung und ist daher besonders für Anfänger und junge Pferde geeignet.
– Doppeltrense: Sie besteht aus zwei Gebisskörpern und vier Gebissringen und ermöglicht eine differenziertere und präzisere Einwirkung als die Einfachtrense. Bei der Doppeltrense werden zwei Zügel übereinander gelegt, wobei der obere Zügel direkt und der untere Zügel indirekt wirkt. Die Verwendung einer Doppeltrense sollte von erfahrenen Reitern erfolgen, die über ein gutes Feingefühl verfügen.
Kandaren
Kandaren kommen vor allem bei höher ausgebildeten Pferden zum Einsatz und wirken über Hebelwirkung und Kinnkette. Der Gebisskörper einer Kandare ist feststehend und stellt eine Einheit mit den seitlichen Anzügen dar. Kandaren sind in verschiedenen Gradierungen der Schärfe erhältlich:
– Kandare Stange: Sie hat einen starren, unbeweglichen Gebisskörper und wirkt hauptsächlich auf das Genick, den Unterkiefer und das Kinn des Pferdes. Eine gut sitzende Kinnkette ist wichtig, um die Kandare in ihrer Hebelwirkung optimal nutzen zu können.
– Kandare mit beweglicher Stange: Sie ermöglicht einen etwas sanfteren Druck im Pferdemaul, da der Gebisskörper flexibel ist und sich besser an das Pferdemaul anpasst. Auch hier ist eine gut sitzende Kinnkette unerlässlich, um den gewünschten Effekt zu erzeugen.
Tipps zur Auswahl des richtigen Gebisses
Die Auswahl des passenden Gebisses ist entscheidend für den Erfolg und das Wohlbefinden von Pferd und Reiter. Nachfolgend finden Sie einige Tipps zur Wahl des richtigen Gebisses:
– Sofern möglich, sollten Sie sich von einem fachkundigen Trainer oder einer Fachperson beraten lassen.
– Achten Sie darauf, dass das Gebiss optimal an das Pferdemaul angepasst ist, ohne Druckstellen zu verursachen oder das Pferd einzuschränken.
– Erkundigen Sie sich nach den Vorlieben Ihres Pferdes und passen Sie die Gebissauswahl entsprechend an.
– Testen Sie bei Unsicherheit verschiedene Gebisse aus, um herauszufinden, welches Ihrem Pferd am besten zusagt und Ihnen die beste Einwirkung ermöglicht.
– Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand des Gebisses und ersetzen Sie es bei Verschleiß oder Beschädigung.
– Achten Sie darauf, dass das Gebiss stets sauber ist und eventuellen Nahrungsmittelreste entfernt werden, um Reizungen im Pferdemaul zu vermeiden.
Über Gebisse:
– Gebisse dienen als Kommunikationsmittel zwischen Reiter und Pferd
– Die Wahl des richtigen Gebisses ist entscheidend für das Wohlbefinden des Pferdes
– Gebisse unterscheiden sich in Form, Material und Wirkungsweise
– Wassertrensen sind vor allem für junge oder wenig ausgebildete Pferde geeignet
– Kandaren werden bei höher ausgebildeten Pferden eingesetzt und ermöglichen eine feine Einwirkung
– Das passende Gebiss sollte optimal an das Pferdemaul angepasst sein und keine Druckstellen verursachen
– Lassen Sie sich bei Unsicherheiten von einer Fachperson beraten und testen Sie verschiedene Gebisse aus
– Achten Sie auf Sauberkeit und regelmäßige Kontrolle des Gebisses
– Berücksichtigen Sie die individuellen Vorlieben Ihres Pferdes bei der Auswahl des Gebisses